Mit der Überschrift "Die Urteilskraft schulen" beziehe ich mich auf den Artikel in DIE ZEIT vom 09.06.2016 von Dr. Markus Tiedemann, Professor für Didaktik der Philosophie und Ethik der TU Dresden.

Der Untertitel:

Warum Ethik wichtiger ist als Religion.


Vorabkommentar von mir:

Markus Tiedemann schafft es in dem Artikel locker seine Überschrift "Die Urteilskraft schulen" ad adsurdum zu führen.

Warum dies? Weil die Urteilskraft von Markus Tiedemann gegen NULL geht.

Er ist eines von vielen unrühmlichen Beispielen von Philosophen, die aufzeigen, dass solche Philosophen zumindest EINES nicht machen sollten, besser nicht machen dürfen: Lehren.

Und was will Markus Tiedmann sein? Ein Professor für Didaktik? Ein Professor für die "Kunst des Lehrens"?
Das ist lachhaft und unverantwortlich solch einen Menschen etwas lehren zu lassen, schon gar nicht die Didaktik, die Kunst des Lehrens!.

Markus Tiedemann ist für mich noch ein zusätzlicher, nachgeschobener Grund, neben Richard David Precht (Nr. 240) und Peter Sloterdijk - armes Menschlein (Nr. 337), warum ich seit ca. 6 Jahren mich nicht mehr als Philosoph, sondern als DenKer bezeichne.

Das ergebnisoffene Diskutieren der Philosophen (Markus Tiedemann spricht von ergebnisoffenen Untersuchungen der Philosophie) ist schlichtweg ein Armutszeugnis, was sich viele Philosphen selbst ausstellen, wie in der Nr. 246 "Die Bankrotterklärung der Philosophen an das DENKEN" nachzulesen.

Zur Didaktik kannst Du Dich auch vorab in "Betrug und Selbstbetrug" informieren. Dort wird von mir beschrieben, dass sich die Didaktik nicht sehr weit von der Rhetorik und der Dialektik positioniert. Nach dem Artikel von Markus Tiedemann sage ich: Die Didaktik unterscheidet sich bei ihm nicht von der Rhetorik und der Dialektik, sie sollte es aber.

Ende des Vorabkommentars. UHR vom 11.06.2016

Die Urteilskraft schulen

Die Urteilskraft schulen. Von Markus Tiedemann

Warum Ethik wichtiger ist als Religion.

Von Markus Tiedemann, der Professor für Didaktik der Philosophie und für Ethik in Dresden ist.
DIE ZEIT Nr. 25/2016, 9. Juni 2016

Brauchen wir einen "flächendeckenden Islamunterricht" an deutschen Schulen?
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche hat das gefordert, die ZEIT plädierte für einen gemeinsamen Unterricht über Religion. Ein gewichtiges Argument spricht für die Position des Bischofs: Der Anteil muslimischer Schülerinnen und Schüler wird stark steigen. Deshalb wäre die Imunisierung gegen fundamentalistische Strömungen ein wichtiger Beitrag zur Selbsterhaltung der freiheitlich demokratischen Grundordnung.
Jedoch: Religiöser Fundamentalismus wurde noch nie durch ein Mehr an Religion beseitigt.
Dazu bedarf die freiheitliche Gesellschaft eines gemeinsamen, normativen Diskurses.
Außerdem muss daran erinnert werden, dass Freiheit, Demokratie und Menschenrechte nicht durch, sondern gegen die Religionen erkämpft worden sind.

Heute ist Ethik wichtiger als Religion. Dies sagt nicht nur der Dalai Lama, sondern auch die Unesco.
Die deutsche Situation: Schulklassen von morgen werden zu großen Teilen oder sogar mehrheitlich aus Schülern mit Migrationshintergrund bestehen. Das bleibt kein Phänomen der urbanen Ballungsräume, sondern wird in der Fläche zum Normalfall. Für die Schulen ist es Belastung und Chance zugleich. Hier kann Integration am besten gelingen: Jeder gut ausgebildete und in die Arbeitswelt integrierbare Neubürger ist ein volkswirtschaftlicher Gewinn. Jeder für die zivilisierte Meinungsbildung gebildete Mitbürger ist eine Frischzellenkur für die Demokratie.

Dazu bedarf es einer besonderen Kompetenz: Des kritischen und selbstkritischen Gebens und Nehmens von Gründen.
Mit den Worten von Jürgen Habermas: Mündig ist, wer den zwanglosen Zwang des besseren Argumentes zu erzeugen und zu akzeptieren vermag.
Die nötige Urteilskraft wird geschult im Philosophie- und Ethikunterricht. Normative Orientierung ist praktisch notwendig, weil der moderne Mensch in einer wissenschaftlich-technischen Risikogesellschaft lebt. Die gewaltigen, den Globus umspannenden und Generationen übergreifenden Möglichkeiten bewirken einen noch nie dagewesenen Entscheidungsbedarf.
Es ist nicht nur die Qualität unseres technischen Vermögens, es ist auch die schiere Quantität unserer Gattung und die Dichte unseres Zusammenlebens, die uns zur Konsensfindung nötigt.

Das Problem: Rein traditionelle Moralvorstellungen sind für die normative Orientierung in der modernen Welt ungeeignet. Der Einzelne muss zum interkulturellen Konsens befähigt werden.
Hier kann die Philosophie als Integrationswissenschaft dienen. Sie vermag Menschen unterschiedlichster Religionen, Traditionen und Kulturen zu inkludieren – denn eine philosophische Untersuchung ist per Definition ergebnisoffen. Das kann der konfessionell gebundene Religionsunterricht nicht leisten. Der Philosophieunterricht dagegen, der keineswegs religionsfeindlich ist, lehrt uns, im kantischen Sinn zwischen Meinen, Glauben und Wissen zu unterscheiden.

Das ist die beste Prophylaxe gegen Dogmatismus. Im Ethik- und Philosophieunterricht geht es nicht um die Behauptung zu tolerierender Inhalte.
Hier zählt nicht die Tradition oder die political correctness, sondern das Argument, auf dass sich alle einigen können.

Wer Integration will, will Ethikunterricht.
__________________________________________

Mein Kommentar:

Mein Kommentar vom 04.07.2016:
In diesem Artikel von Tiedemann sind (mal wieder, und nicht nur auf ihn bezogen) die Grenzen zwischen Rhetorik, Dialektik und Didaktik fließend.
Das Schlimme für mich ist, und da habe ich schon mehr Mitleid als Schelte für ihn übrig, dass ein Philosophie-Professor hier so unüberlegt vorgeht und die Unlogik seiner Sätze zueinander nicht begreift.

Fangen wir mal an mit den Sätzen, die einigermaßen in sich stimmig sind:
... Religiöser Fundamentalismus wurde noch nie durch ein Mehr an Religion beseitigt. Dazu bedarf die freiheitliche Gesellschaft eines gemeinsamen, normativen Diskurses. (Diskussion) Außerdem muss daran erinnert werden, dass Freiheit, Demokratie und Menschenrechte nicht durch, sondern gegen die Religionen erkämpft worden sind. Heute ist Ethik wichtiger als Religion.
Richtig ist: "Religiöser Fundamentalismus wurde noch nie durch ein Mehr an Religion beseitigt."

Unlogisch ist: "Dazu bedarf die freiheitliche Gesellschaft eines gemeinsamen, normativen Diskurses."
Warum das?: Hier unterstellt Tiedemann der "freiheitlichen Gesellschaft" den Bedarf einer Diskussion.
1. Was ist eine freiheitliche Gesellschaft? -> warum geschieht hier keine Aufklärung durch den Philosophen?
2. Wenn Punkt 1 geklärt ist, warum soll eine Diskussion helfen? -> warum gibt es hier keine Aufklärung, zumindest eine Hilfestellung durch den Philosophen? Solch eine Art des rhetorischen Vorgehens ist noch perfider und verhindert das, was Philosophen sonst an dieser Stelle bringen: Fragen, statt Antworten!!! -> siehe dazu die Nr. 246 "Philosophen geben keine Antworten, sie stellen nur Fragen! Ein aktuelles Beispiel aus DIE ZEIT von 2013"
Und weiter: Macht es Sinn einer freiheitlichen Gesellschaft etwas zur Diskussion zu stellen? Siehe das aktuelle Beispiel vor einer Woche des BREXIT. Genau hier greift dann das, auf das sich Tiedemann etwas später bezieht: "Mündig ist, wer den zwanglosen Zwang des besseren Argumentes zu erzeugen und zu akzeptieren vermag."
Genau das passiert (scheinbar unmerklich für die Intellektuellen) in den Diskussionsrunden in den Medien: Die Islam-Wissenschaftler und auch sonstige Muslime reden unsere deutschen, christlichen und auch atheistischen Diskussionsteilnehmer in Grund und Boden! Genau das, das darf nicht passieren, dass uns die Philosophen in solchen Diskussionsrunden im Stich lassen! Scheinbar sind sie dazu geistig nicht fit genug, eher nicht in der Lage, um zu begreifen, was da passiert.

Richtig ist: "Außerdem muss daran erinnert werden, dass Freiheit, Demokratie und Menschenrechte nicht durch, sondern gegen die Religionen erkämpft worden sind."
Wenn Tiedemann diesen Satz im Zusammenhang zu seinen weiteren Ausführungen verstehen würde, dann dürfte nachfolgender Schwachsinn nicht auftauchen:
... Mit den Worten von Jürgen Habermas: Mündig ist, wer den zwanglosen Zwang des besseren Argumentes zu erzeugen und zu akzeptieren vermag. Die nötige Urteilskraft wird geschult im Philosophie- und Ethikunterricht.
Zu diesem Abschnitt ist zuvor schon Einiges von mir gesagt worden. Evtl. hat hier Tiedemann Habermas' Satz aus dem Zusammenhang gerissen und ich hacke deshalb zu sehr auf ihm (dem Satz) herum.

Ich will diesen Satz von Habermas mal richtig stellen, damit ein Sinn zu erkennen ist:
Mündig ist, wer logisch zu DenKen vermag.

Denn, wer sich mündig wähnt - so wie Tiedemann, wenn er den zwanglosen Zwang des besseren Argumentes akzeptiert, dann ist er bei der Rhetorik, ganz sicher nicht bei der Philosophie, welche die "Liebe zur Wahrheit" ist.

Und weiter:
Wer das bessere Argument der "Liebe zur Wahrheit" vorzieht, der sollte sich als Philosoph schämen, der sollte sich nicht Philosoph nennen.
Warum das? Auch ein besseres Argument, oder auch das allerbeste Argument muss nicht logisch sein, das bedeutet der Wahrheit entsprechen!

An dieser Stelle widerstrebt es mir schon deutlich den Schwachsinn von Tiedemann weiter aufzudröseln, weil ich ja im Vorwege weiß, dass er sich auch noch auf Immanuel Kant (Nr. 206) bezieht.

Da ja hier die Überschrift lautet "Die Urteilskraft schulen" möchte ich Dich bitten meine vernichtende Kritik an Immanule Kant, die Nr. 206, aufmerksam zu lesen (und nicht vergessen hierhier zurückzukehren) , damit Du auch Nachfolgendes verstehst: Der von mir in Habermas' Mund gelegte Satz "Mündig ist, wer logisch zu DenKen vermag", der trifft auf kaum einen Menschen zu, da kaum ein Mensch logisch denken kann.

Wenn Dir das aufstößt und Du Dich angegangen fühlst,
dann lese "Logik - es gibt nur eine Wahrheit" und die "Die Bewusstseinsebenen".

Und zum letzten Satz "Die nötige Urteilskraft wird geschult im Philosophie- und Ethikunterricht.":
Dieser Satz ist eindeutig eine Lüge, denn Tiedemann spricht etwas später von einer "nötigen Konsenzfindung"

Dazu lieber eine Frage an Dich, bevor ich diesen Satz gänzlich zerpflücke, denn ich will ja zum DenKen anregen und nicht etwas vorgeben:
Soll der Philosophie- und Ethikunterricht die nötige Urteilskraft hervorbringen, oder einen Konsenz finden?
UHR am 04.07.2016

... Die gewaltigen, den Globus umspannenden und Generationen übergreifenden Möglichkeiten bewirken einen noch nie dagewesenen Entscheidungsbedarf. Es ist nicht nur die Qualität unseres technischen Vermögens, es ist auch die schiere Quantität unserer Gattung und die Dichte unseres Zusammenlebens, die uns zur Konsensfindung nötigt. ...
Richtig ist: "Die gewaltigen, den Globus umspannenden und Generationen übergreifenden Möglichkeiten bewirken einen noch nie dagewesenen Entscheidungsbedarf."

Scheinbar richtig ist: "Es ist nicht nur die Qualität unseres technischen Vermögens, es ist auch die schiere Quantität unserer Gattung und die Dichte unseres Zusammenlebens, die uns zur Konsensfindung nötigt."

Warum sollen wir uns zur Konsenzfindung genötigt sehen?
Warum sollten "aufgeklärte Menschen" sich dem Diktat des Glaubens hingeben und deshalb auf einen Konsenz hinsteuern?
Ich erinnere diesbezüglich an den obigen, richtigen Satz: "Außerdem muss daran erinnert werden, dass Freiheit, Demokratie und Menschenrechte nicht durch, sondern gegen die Religionen erkämpft worden sind."

(Meine Unlust diesen Schwachsinn von Tiedemann weiterhin offen zu legen steigert sich enorm. Ich hoffe, dass ich es bis zum bitteren Ende schaffe)

Gut wäre es, wenn Du Dich zwischenzeitlich über den Glauben informieren würdest. Zusätzlich empfehle ich Dir "Gläubige - Wissende" durchzulesen, vor allem "Gott, gibt es Dich?".

... Rein traditionelle Moralvorstellungen sind für die normative Orientierung in der modernen Welt ungeeignet. Der Einzelne muss zum interkulturellen Konsens befähigt werden. Hier kann die Philosophie als Integrationswissenschaft dienen. Sie vermag Menschen unterschiedlichster Religionen, Traditionen und Kulturen zu inkludieren – denn eine philosophische Untersuchung ist per Definition ergebnisoffen. Das kann der konfessionell gebundene Religionsunterricht nicht leisten. ...

Ein Krätze-Satz*: "Rein traditionelle Moralvorstellungen sind für die normative Orientierung in der modernen Welt ungeeignet."
Erklärung Krätze-Satz: Je mehr man an dessen Oberfläche kratz, umso schlimmer wird es.

Das ist leider so üblich in der Philosophie: Ergebnisoffen untersuchen. Sich nur nicht festlegen. Schlichtweg ein Armutszeugnis und der Philosphie nicht gerecht werdend - der Suche nach der Weisheit. Deshalb mein Aufruf Nr. 2 im Erkenntnis-Reich.de "Philosophen, fangt an zu DenKen!"

Damit reicht es mir! Schluss!!!

Ein Markus Tiedemann sollte nicht auf die Studenten losgelassen werden. Wie sollen diese Unmündigen auch begreifen können, was für einen Schwachsinn ihnen Markus Tiedemann auftischt?
Dabei ist "Unmündige" kein Angriff auf die Studenten von mir, es ist ein liebgemeinter Hinweis.
Ich war mit ca. 25 Jahren noch nicht mal im Ansatz in der Lage - wegen meiner Unmündigkeit - zu begreifen, was mir damals an Schwachsinn = im Sinne schwach aufgetischt wurde.
_________________________________________________

Die Philosophie sollte versichern ...

Die Philosophie sollte versichern ... Die Philosophie sollte versichern und nicht verunsichern! Spruch von Ulrich H. Rose vom 01.04.2016

Weitere Domians = www.Definition-Intelligenz.de + www.Erkenntnis-Reich.de