Ulrich H. Rose vom 07.11.2014


Sebastião Salgado:

"Wir sind bösartige, schreckliche Tiere, wir Menschen (...).
Überall sind wir extrem gewalttätig"

Zum Film von Wim Wenders „Das Salz der Erde“ Kinostart am 30.10.2014

Der Filmtitel bezieht sich auf die Bergpredigt Matthäus 5,13: „Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder richtig salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten“

Zum Thema „Wim Wenders“ hat bei mir alles angefangen im Jahr 1987, als ich in Amberg den Film „Der Himmel über Berlin“ ansah. http://vimeo.com/13207279

Die Szene an der Bar, genau die Sequenz von 1:55:33 bis 2:02:06, hatte es mir damals angetan.
Warum angetan? Weil diese Bilder und der Dialog zwischen den beiden Menschen an der Bar für mich so intensiv, so prägend waren. Diese Intensität darzustellen ist eine besondere Kunst von Wim Wenders, die bestimmt nicht auf jeden Menschen so wirkte, wie auf mich, nur für mich prägte sie meine folgenden 27 Jahre im Hinblick auf das aufeinander Zugehens von Mann und Frau. Erfüllt hat sich diese Intensität des Momentes bisher leider nicht für mich. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht doch noch immer die Hoffnung habe so etwas zu erleben.

Als ich vor einigen Tagen, am 30.10.2014 über Wim Wenders neuesten Film „Das Salz der Erde“ in der Zeitung las war, erinnerte ich mich an seinen Film von 1987.

Durch glückliche Umstände war ich 3 Tage später in München und nutze die Gelegenheit in der Leopoldstraße ins Kino zu gehen.

Was mich dann erschütterte, mich mitriss, mich mitnahm, mich zersetzte, mich am Ende des Filmes an die Hand nahm und mich leitete, waren statt der damals 7 Minuten von 1987 nun 110 volle, intensivste Minuten.

Ein Meisterwerk von Wim Wenders in enger Verknüpfung mit dem Meister der packenden, der fesselnden, der erschütternden, der beklemmenden Fotografie, Sebastião Salgado.

Beide, vor allem natürlich Sebastião Salgado durch seine Bilder von vielen Katastrophenbrennpunkten der Erde, halten uns den Spiegel vor. Einen Spiegel, in dem der Zuschauer Menschen auf Schwarzweiß-Fotos sieht, die von anderen Menschen geschunden, gequält, gefoltert, ausgebeutet, erniedrigt, zerstört werden.

Nach Jahren in den Katastrophengebieten der Erde stellt Sebastião Salgado fest, dass wir Menschen bösartige, extrem gewalttätige und schreckliche Tier sind, und er wird in den 90iger Jahren durch diese schlimmen Bilder, die sich in sein Gehirn eingebrannt haben, krank.

Dann bringt ihn seine Frau Lélia Wanick Salgado auf den Weg der Hoffnung und der Liebe zu den Menschen zurück, indem sie das Stück Land, die Salgado-Ranch in Brasilien, von dem ihr Mann abstammt, wieder aufforstet.
Aus einer Wüstenlandschaft entsteht nach vielen Jahren durch das Pflanzen von Millionen von Bäumen und Sträuchern wieder ein Urwald, der uns zeigen soll, dass schlimme Entwicklungen auch umgekehrt werden können. Zumindest in der Natur ist das möglich. Bei den Menschen ….?


Lélia Wanick Salgado und Sebastião Salgado

Lélia Wanick Salgado und Sebastião Salgado

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Wir sind bösartige, schreckliche Tiere ...

Wir sind bösartige, schreckliche Tiere ... Wir sind bösartige, schreckliche Tiere, wir Menschen (...).Überall sind wir extrem gewalttätig. Spruch von Sebastião Salgado

Wenn Du wissen willst, warum wir Menschen schreckliche Tiere sind, dann lese Dir durch:

"Was ist ein Soziopath?" (DI) und "Betrug und Selbstbetrug" (ER)
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Weitere Domians = www.Definition-Intelligenz.de + www.Erkenntnis-Reich.de