Eigenes Denken.
Auszüge aus dem Buch von Albert Schweitzer "Aus meinem Leben und Denken"
Albert Schweitzer
* 14. Januar 1875 in Kaysersberg im Oberelsaß bei Colmar
1913 gründete er sein Urwaldhospital Lambarene in Französich Äquatorialafrika, heute Gabun
† 4. September 1965 in seinem Urwaldhospital Lambarene
Gedanken von Albert Schweitzer aus diesem Buch:
Die organisierten staatlichen, sozialen und religiösen Gemeinschaften unserer Zeit sind darauf aus, den Einzelnen dahin zu bringen, dass er seine Überzeugungen nicht aus eigenem Denken gewinnt, sondern sich diejenigen zu eigen macht, die sie für ihn bereit halten.
Ein Mensch, der eigenes Denken hat und damit geistig ein Freier ist, ist ihnen etwas Unbequemes und Unheimliches. Er bietet nicht genügende Gewähr, dass er in der Organisation in der gewünschten Weise aufgeht.
Sein ganzes Leben hindurch ist der heutige Mensch also der Einwirkung von Einflüssen ausgesetzt, die ihm das Vertrauen in das eigene Denken nehmen wollen.
Der Geist der geistigen Unselbständigkeit, dem er sich ergeben soll, ist in allem, was er hört und liest, er ist in den Menschen, mit denen er zusammenkommt; er ist in den Parteien und Vereinen, die ihn mit Beschlag belegt haben.
Herabgesetzt wird sein geistiges Selbstvertrauen auch durch den Druck, den das ungeheure, täglich sich mehrende Wissen auf ihn ausübt. Er ist nicht mehr imstande, sich alle bekannt werdende Erkenntnis als etwas Begriffenes anzueignen, sondern muss sie als etwas Unverstandenes für richtig halten. (Hinweis von mir auf das Internet und die Hermeneutik)
Durch dieses Verhalten zur Wissenschaftswahrheit kommt er in Versuchung, sich in den Gedanken hineinzufinden, dass seine Urteilskraft auch in Sachen des Denkens nicht ausreiche.
Tatsächlich besitzt der moderne Mensch kein geistiges Selbstvertrauen mehr.
Hinter einem selbstsicheren Auftreten verbirgt er eine große geistige Unsicherheit.
Trotz seiner großen materiellen Leistungsfähigkeit ist er ein in Verkümmerung begriffener Mensch, weil er von seiner Fähigkeit zu Denken keinen Gebrauch macht.
Es wird unbegreiflich bleiben, dass unser, durch Errungenschaften des Wissens und Könnens, so groß dastehendes Geschlecht geistig so herunterkommen konnte, auf das Denken zu verzichten.
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Wahrhaftigkeit
Gedanken von Albert Schweitzer zur Wahrhaftigkeit:
Wahrhaftigkeit ist das Fundament des geistigen Lebens.
Durch seine Geringschätzung des Denkens hat unser Geschlecht den Sinn für Wahrhaftigkeit und mit ihm auch den für Wahrheit verloren.
Darum ist ihm nur dadurch zu helfen, daß man es wieder auf den Weg des Denkens bringt.
Es wird unbegreiflich bleiben, daß unser durch Errungenschaften des Wissens und Könnens so groß gewordenes Geschlecht so herunterkommen konnte, auf das Denken zu verzichten.
Die Philosophie gab den Zusammenhang mit dem im Menschen natürlich vorhandenen Suchen nach Weltanschauung preis und wurde zu einer Wissenschaft von der Geschichte der Philosophie.
Das geistige und materielle Elend, dem sich unsere Menschheit durch den Verzicht auf das Denken und die aus dem Denken kommenden Ideale ausliefert, stelle ich mir in seiner ganzen Größe vor.
Als unverlierbaren Kinderglauben habe ich mir den an die Wahrheit bewahrt.
Ich bin der Zuversicht, daß der aus Wahrheit kommende Geist stärker ist als die Macht der Verhältnisse.
Finde ich Menschen, die sich gegen den Geist der Gedankenlosigkeit auflehnen und als Persönlichkeiten lauter und tief genug sind, daß die Ideale ethischen Fortschritts als Kraft von ihnen ausgehen können, so hebt ein Wirken des Geistes an, das vermögend ist, eine neue Gesittung in der Menschheit hervorzubringen.
Weil ich an die Kraft des Geistes und der Wahrheit vertraue, glaube ich an die Zukunft der Menschheit.
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Heidegger über das Denken:
"Das bedenklichste in unserer bedenklichen Zeit ist, dass wir noch nicht denken! ... In das, was Denken heißt, gelangen wir, wenn wir selber denken. Damit ein solcher Versuch glückt, müssen wir bereit sein, das Denken zu lernen. Sobald wir uns auf dieses Lernen einlassen, haben wir auch schon zugestanden, dass wir das Denken nicht vermögen." (Heidegger - "Was heißt Denken?")
-> siehe auch "Das Denken in den Epochen" Nr. 185
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Anmerkung am 20.11.2013:
Gerade las ich, dass Albert Schweitzer 1899 in Berlin aufgrund einer Dissertation über Die Religionsphilosophie Kants von der Kritik der reinen Vernunft bis zur Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft zum Dr. phil. promovierte.
Wer kann mir hier weiterhelfen inwieweit sich hier Diskrepanzen zu meinen Gedanken über Kant ergeben, denn ich sehe mich als einzigen, sehr massiven Kritiker von Immanuel Kant, dem ich jegliches DENKEN abspreche.
Hat das Albert Schweitzer in seiner Dissertation, was ich über Kant denke, in ähnlicher Form zum Ausdruck gebracht?
Hier wäre ich sehr dankbar für jede fachlich fundierte Auskunft an ulrichhrose@web.de
Ein Mensch, der eigenen Denken hat ...
Ein Mensch, der eigenes Denken hat ... Ein Mensch, der eigenes Denken hat und damit ein Freier ist, ist ihnen etwas Unbequemes und Unheimliches. Spruch von Albert Schweitzer
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Durch seine Geringschätzigkeit ...
Durch seine Geringschätzung des Denkens ... Durch seine Geringschätzung des Denkens hat unser Geschlecht den Sinn für Wahrhaftigkeit und mit ihm auch den für Wahrheit verloren. Spruch von Albert Schweitzer
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Es wird unbegreiflich bleiben, dass unser ...
Es wird unbegreiflich bleiben, dass ... Es wird unbegreiflich bleiben, dass unser, durch Errungenschaften des Wissens und Könnens, so groß dastehendes Geschlecht geistig so herunterkommen konnte, auf das Denken zu verzichten. Spruch von Albert Schweitzer
Im Zusammenhang mit diesem Spruch und dem "DenKen" verweise ich auf "mein" DenKen im Erkenntnisreich. Hier hat Albert Schweitzer schon 50 Jahre zuvor dasselbe gedacht und auch seine Gedanken zu den Philosophen decken sich mit meinen. Siehe dazu seine Gedanken weiter oben zum Thema Wahrhaftigkeit.
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Trotz seiner großen materiellen Leistungsfähigkeit
Spruch von Albert Schweitzer zu Menschen + denken Trotz seiner großen materiellen Leistungsfähigkeit ist er (der moderne Mensch) ein in Verkümmerung begriffener Mensch, weil er von seiner Fähigkeit zu Denken keinen Gebrauch macht.
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Hinter einem selbstsicheren Auftreten ...
Spruch von Albert Schweitzer zum modernen Menschen Hinter einem selbstsicheren Auftreten verbirgt er (der moderne Mensch) eine große geistige Unsicherheit.
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Die organisierte, staatlichen ...
Spruch von Albert Schweitzer zum Denken Die organisierten staatlichen, sozialen und religiösen Gemeinschaften unserer Zeit sind darauf aus, den Einzelnen dahin zu bringen, dass er seine Überzeugungen nicht aus eigenem Denken gewinnt, sondern sich diejenigen zu Eigen macht, die sie für ihn bereithalten.
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Das einzig Wichtige im Leben ...
Spruch von Albert Schweitzer zu Leben und Liebe "Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen."
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Vom Denken bis zur Weisheit
Vom Glauben über DenKen bis zur Weisheit ... Vom Glauben über DenKen, die Intelligenz und Verstand zu Bewusstsein, Vernunft Liebe und Glück zu Erkenntnissen bis zur Weisheit. Ulrich H. Rose vom 18.03.2017. Einer von 250 kann DenKen. Einer von 100.000 gelangt zur Intelligenz. Einer von 120.000 gelangt zu Verstand. Einer von 200.000 gelangt zu Bewusstsein. Einer von 500.000 gelangt zur Liebe. Einer von 20 Millionen kann NEUES erdenken = Erkenntnisse hervorbringen. Einer von 500.000.000 gelangt zur Wahrheit. Einer von 4 Milliarden gelangt zur Weisheit, also kaum einer auf diesem Planeten Erde. Ulrich H. Rose vom 10.07.2017
Wenn Du wissen willst, warum der Glaube (und das Wissen auch) sich auf die Menschen negativ auswirkt, dann sieh Dir "Die Bewusstseinsebenen" (DI) an.
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Der blinde Fleck beim Denken von Ulrich H. Rose
Der blinde Fleck beim Denken von Ulrich H. Rose Der blinde Fleck beim Denken. Daraus ergibt sich: a. Je gescheiter, desto uneinsichtiger. b. Je gescheiter, desto kategorischer. c. Je gescheiter, desto kompromissloser. d. Je gescheiter, desto dogmatischer. e. Je gescheiter, desto unreflektierter im Denken und Handeln. f. Je gescheiter, desto zerstörerischer für die Menschen. g. Je gescheiter, desto zerstörerischer für die Umwelt. Ulrich H. Rose vom 09.08.2010
Siehe dazu "Der blinde Fleck beim Denken" (DI)
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